FRAGE: „In unserer Kita gibt es ein absolutes Rauchverbot. Jetzt hat sich eine Mutter, die eine Kindergruppe auf einem Ausflug begleitet hat, bei mir beschwert. Sie kritisierte, dass eine meiner MitarbeiterInnen bei diesem Ausflug in Anwesenheit der Kinder 2 Zigaretten geraucht habe. Ich habe die Mitarbeiterin hierauf angesprochen. Diese meinte, das gesetzliche Rauchverbot beziehe sich lediglich auf das Kita-Gelände. Im Freien könne ihr niemand das Rauchen verbieten. Stimmt das?“
ANTWORT: Im Prinzip hat die Erzieherin recht. Die Rauchverbote für Kitas, die sich aus den Nichtraucherschutzgesetzen der Bundesländer ergeben, beziehen sich tatsächlich nur auf das Kita-Gelände. Sie gelten nicht bei Ausflügen mit den Kindern oder sonstige Veranstaltungen, die nicht in der Kita stattfinden, selbst wenn Kinder Ihrer Einrichtung hieran teilnehmen.
Meine Empfehlung: Klare Regelung treffen
Das ist natürlich ein unbefriedigendes Ergebnis. Denn Sinn und Zweck dieser Gesetze ist es u. a., Kinder nicht nur vor den negativen Auswirkungen des Passivrauchens, sondern auch vor dem „schlechten“ Vorbild zu schützen, das ihnen rauchende Bezugspersonen liefern. Sie können daher an die Vernunft der rauchenden MitarbeiterInnen appellieren und sie bitten, auch bei Ausflügen auf das Rauchen vor den Kindern zu verzichten. Genügt dies nicht, können Sie im Rahmen Ihres Weisungsrechts anordnen, dass auch bei Ausflügen nicht geraucht werden darf. Sinnvoll ist es, wenn Sie dieses Verbot mit Ihrem Träger absprechen und ihn ggf. bitten, es selbst zu erlassen. Dann wird klar, dass es sich hierbei um keine Schikane von Ihnen handelt, sondern das Verbot „von ganz oben“ kommt. Wenn Sie sich zu einem solchen absoluten Rauchverbot durchringen, sollte dies aber für alle gelten, die einen Ausflug begleiten, also auch für Eltern, die Sie und Ihre KollegInnen unterstützen. Daher ist es wichtig, dass Sie diese Verhaltensregel auch an die Eltern kommunizieren.
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